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Das Kollektiv

Matthias Moll­ner und Judith Schoßböck († 2024) waren von 2019–2024 in ein­er Liebe­spart­ner­schaft ver­bun­den und planten ab 2020 gemein­same Pro­jek­te, welche durch die Krankheit­en von Judith einen beson­deren Schw­er­punkt bekamen.

Nach dem Tod von Schoßböck führt Moll­ner das Black Ferk Stu­dio weiter.

Matthias Mollner

Grün­der, kün­st­lerische Stu­di­oleitung, Kunstproduktion

Matthias Moll­ner, geboren 1984 in Gmünd (Niederöster­re­ich), lebt und arbeit­et in Wien und Niederöster­re­ich. Von 2000–2004 absolvierte er eine gestal­ter­ische Aus­bil­dung an der Schule für Met­allde­sign in Steyr (Oberöster­re­ich) und arbeit­et seit 2005 als freis­chaf­fend­er bilden­der Kün­stler. Sein mul­ti­me­di­ales Werk umfasst Skulp­turen, Instal­la­tio­nen, Per­for­mances, Fotografien, Bilder und Videos.

Moll­ner beschäftigte sich bere­its früh mit Per­for­mance und Kör­p­er und unter­sucht in seinem Werk die ambiva­lente Beziehung des Men­schen zu Umwelt und „Natur“ und die Schat­ten­seit­en men­schlich­er Existenz.

Mit dem „Black Ferk Stu­dio“ (gegrün­det 2021 gemein­sam mit Judith Schoßböck († 2024) ) erforscht er die The­men chro­nis­che Krankheit, Behin­derung und Tod, und im Beson­deren die kör­per­liche und gesellschaft­spoli­tis­che Dimen­sion schw­er­er mul­ti­sys­temis­ch­er und/oder kom­plex­er Erkrankun­gen wie ME/CFS.

Moll­ner real­isierte zahlre­iche Pro­jek­te, Ausstel­lun­gen und per­for­ma­tive und skulp­turale Inter­ven­tio­nen in pri­vat­en und öffentlichen Räu­men. Seine Werke befind­en sich unter anderem in der Kun­st­samm­lung des Lan­des Niederöster­re­ich und der Neuen Galerie Graz/Museum Joan­neum sowie als Dauer­lei­h­gaben am Freigelände des Sym­po­sion Lindabrunn. Moll­ner arbeit­et als Kura­tor im Rah­men ver­schieden­er Grup­pen- und Einzelausstellungen.

Arbeit­en, Pro­jek­te und aus­führliche Biografie

Portrait photo of Judith Schossböck with a plush pig.

Judith Schoßböck, PhD († 2024)

Grün­derin, Stu­di­oleitung, wis­senschaftliche Begleitung, Kunstproduktion

Judith Schoßböck, geboren 1981 in Braunau/Inn (Oberöster­re­ich), gestor­ben 2024 in Mat­tighofen (Oberöster­re­ich), lebte in Wien, Lon­don, Budapest, Hong Kong und Amsterdam. 

Schoßböck studierte Medi­en- und Kom­mu­nika­tion­swis­senschaft, sowie deutsche Philolo­gie und Deutsch als Fremd­sprache an der Uni­ver­sität Wien. Sie schrieb ihre Dis­ser­ta­tion über Gesund­heit­sak­tivis­mus und soziale Medi­en and der City Uni­ver­si­ty of Hong Kong (gefördert durch das Research Grants Coun­cil, Hong Kong, S.A.R.).

Ab 2009 arbeit­ete sie als wis­senschaftliche Mitar­bei­t­erin an der Donau-Uni­ver­sität Krems. Weit­ere Tätigkeit­en waren die wis­senschaftliche Co-Direk­tion von paraflows.at und die Organ­i­sa­tion und Mit­be­grün­dung im Rah­men von burners.at (Kun­st- und Kul­turvere­in). Schoßböck pub­lizierte in den Bere­ichen Medi­en­tech­nik und Kul­tur­wis­senschaften. Sie war Man­ag­ing Edi­tor des Open-Access-E-Jour­nal jeDEM.org. Ihre Forschungss­chw­er­punk­te umfassten dig­i­tal­en Aktivis­mus, elek­tro­n­is­che Par­tizipa­tion, Online Com­mu­ni­ties, soziale Medi­en, Gesund­heit­skom­mu­nika­tion und Ethik von Tech­nik und Kommunikationssystemen.

Nach der uner­warteten und extremen gesund­heitlichen Ver­schlechterung nach ein­er Covid-Immu­nisierung und anschließen­der Lum­balpunk­tion wurde Schoßböck 2021 bet­tlägerig und ein Pflege­fall. Sie lebte bis zu ihrem Tod im Dezem­ber 2024 mit sehr schw­erem ME/CFS und weit­eren Krankheit­en wie Liquorver­lust­syn­drom, schw­erem Mastzel­lak­tivierungssyn­drom (MCAS), Pankreasin­suf­fizienz, hor­moneller Störung, usw.

Von ihrem Bett aus begann sie zu zeich­nen, um mit der Welt zu kom­mu­nizieren, als andere Möglichkeit­en wie Sprechen begren­zt waren. Gemein­sam mit ihrem Part­ner Matthias Moll­ner real­isierte sie „CRASH!“, die erste Ausstel­lung zu ME/CFS in Öster­re­ich, sowie weit­ere Pro­jek­te, die sich darauf konzen­tri­eren, mit den Mit­teln der Kun­st Bewusst­sein und Sicht­barkeit für chro­nis­che Krankheit­en und andere gesellschaftliche Tabuthe­men zu schaf­fen.
Später und im Ver­lauf ihrer Erkrankun­gen wur­den durch die kon­tinuier­liche Ver­schlechterung die Möglichkeit­en des Sprechens und Zeichens weit­er stark eingeschränkt, so dass auch das kün­st­lerische Schaf­fen einem ständi­gen erzwun­genem Min­i­mal­is­mus unter­wor­fen war.

Aus­gewählte Stipen­di­en, Arbeit und Publikationen