Begräbnis Judith Schoßböck
Jede*r, der/die zum Begräbnis kommen möchte, ist herzlich eingeladen!
Bitte um Anmeldung per Mail unter:
info@blackferkstudio.com
oder über das Kontaktformular auf der Website:
https://blackferkstudio.com/kontakt/
Weitere Beteiligungsmöglichkeiten:
Für alle die nicht kommen können, besteht die Möglichkeit, sich mittels einer Nachricht oder eines kleinen Abschiedsgeschenks am Begräbnis und/oder auf einer Memorialseite zu beteiligen. Wir werden diese Botschaften beim Begräbnis und/oder später auf der Memorialseite auf dieser Website sichtbar machen.
Bitte Geschenke und Briefe an diese Adresse senden (das Postfach ist ab Di, 17.12.2024 geöffnet):
Postfach 0004
1050 Wien
Austria
Es besteht außerdem die Möglichkeit eine E‑mail an
info@blackferkstudio.com
zu senden, die wir drucken und in das Kondolenzbuch kleben.
Bitte eine E‑mail mit dem Betreff „Kondolenz für Judith“ senden.
Judith Schoßböck, Ph.D. – 1981–2024
Inhalts-Warnung: Der folgende Text handelt von schwerer Krankheit und Tod.
Liebe Freund*innen und Bekannte von Judith,
mit großer Trauer aber auch Dankbarkeit möchte ich euch mitteilen, dass meine Partnerin Judith Schoßböck am 10. Dezember 2024 im Beisein ihrer Lieben von dieser Welt gegangen ist. Sie hinterlässt uns Zurückgebliebenen eine Fülle an Liebe und Verbindungen, die wir in ihrem Gedenken in die Welt tragen und leben werden.
Judiths Erkrankung war progressiv (sehr schweres ME/CFS, Liquorverlustsyndrom, sehr schweres MCAS, Pankreaskrankheit, hormonelle Störungen, POTS…) und konnte leider auch vom besten medizinischen Team nicht aufgehalten werden. Ihre Krankheit verschlechterte ihren gesundheitlichen Zustand seit 2021 kontinuierlich, bis am Ende kein Spielraum mehr blieb. Selbst die Aufnahme von Wasser führte in der letzten Phase zu massiven Körperreaktionen und ihre Belastungsgrenze war bereits durch Trinken oder Waschen oder Sprechen überschritten. Auch Personen im Raum waren schwer zu ertragen.
Judith befand sich zuletzt in einem Dauercrash, auch wenn ihre Krankheit zwischendurch sehr dynamisch war und sie insbesondere viel schreiben konnte und immer wieder neue schöne Dinge fand. Krankenhausaufenthalte waren aber nicht mehr möglich und sie reagierte selbst auf einfache Elektrolyte-Infusionen, Temperaturwechsel und harmlose Gerüche mit schweren Symptomen und langen Reaktionen. Sie konnte auch keine Medikamente mehr versuchen, die immer zu einer dauerhaften Verschlechterung ihres Zustands führten, zuletzt auch ausgelöst durch Flüssigkeit und Nahrung.
Judith hat ein aktives und volles Leben mit großer Liebe zu den Menschen, zur Wissenschaft, zur Kunst und zum Aktivismus gelebt, und selbst mit ihrer schweren Krankheit Unglaubliches geleistet. Sie schloss ihre Dissertation zu Gesundheitsaktivismus ab, gründete zusammen mit mir das Black Ferk Studio und realisierte verschiedene Kunstprojekte, z.B. die erste internationale Ausstellung zu ME/CFS im Künstlerhaus Wien. Sie setzte sich mit Kunst und Aktivismus für andere und deren Sichtbarkeit ein und schuf als Künstlerin eine beeindruckende Zahl an Bildern und Zeichnungen, von denen einige auch Auszeichnungen erhielten.
Das alles machte sie von ihrem Bett aus. Sie liebte das Leben und die Menschen mit vollem Herzen und wurde von ihren Angehörigen und Freund*innen ebenso geliebt und geschätzt. Sie fühlte sich trotz allem mit der Welt sehr verbunden und setzte sich dafür ein etwas Gutes zu erreichen. Leider ließ ihr die unglückliche Kombination an Krankheiten am Ende keine Wahl mehr. Es waren einfach zu viele Baustellen, gegen die auch ein so kreativer, intelligenter und lebensfroher Mensch wie Judith nicht ankam. Bis zuletzt war sie furchtlos und tapfer und versuchte, sich nicht von ihren Symptomen bestimmen zu lassen.
Judith waren die Online-Communities und die Möglichkeit der Inklusion von Menschen mit Behinderung sehr wichtig. In diesem Sinne werden wir hier zeitnahe weitere Informationen zu verschiedenen Möglichkeiten der Beteiligung an Abschiedsritualen und ‑feiern geben. Es sind alle herzlich willkommen.
Auch das Black Ferk Studio wird weiterleben und einige ihrer Ideen weiter umsetzen.
Judiths Worte an euch:
Ich hatte bis zuletzt die bedingungslose Liebe meiner Familie und meines Partners sowie die besten Freund*innen und Communities an meiner Seite, die immer kreative Wege fanden, mich zu integrieren. Uns wären sicher noch viele weitere Dinge eingefallen, wenn dieses Biest nicht so unerhört progressiv gewesen wäre. Ich mochte alles so — an meiner kleinen Welt im Bett und der großen da draußen, an unseren Verbindungen. Zum Beispiel wie ich hier alles dekoriert habe und immer wieder kreative kleine Dinge gefunden habe. Ich bin auf jedes einzelne meiner Bilder und unserer Aktivitäten stolz und trage euch alle in meinem Herzen. Leider hat mir diese atypische Progression keinen anderen Weg gelassen, aber ich habe auch diesen intensiven Prozess als einen Akt der Liebe mit viel Verständnis und als Geschenk empfunden.
Ihr findet mich überall in unseren Erinnerungen, und bei jedem glücklichen Ferkel das euch begegnet 😉
Mein Leben hat für mich viel Sinn gemacht, von meinen Abenteuern in fernen Ländern, über die Wissenschaft zur Kunst, und schließlich dem Aktivismus aus dem Bett heraus – diesen Bereichen war ich immer schon verbunden. Ich habe gefühlt für fünf oder mehr gelebt und geliebt, auch dank euch. Mein Lebenslauf ist kein tragischer, denn mein Leben war bis zuletzt voller wunderbarer Dinge, und ich hoffe etwas Gutes hinterlassen und Schönes geschaffen zu haben.
Bitte nehmt meine Geschichte nicht als Anlass für weniger Hoffnung: den meisten lässt diese Krankheit mehr Chancen und Stabilität als mir. Und ich hatte eine besonders heimtückische Kombination verschiedener Krankheiten. Vor allem eine Medikamenten-Sensitivität, wie sie ihresgleichen sucht.
Feiert das Leben, genießt die kleinen und großen Dinge: ich hoffe meine Geschichte kann gesehen werden als die einer Person, die das Beste aus den ihr gegebenen Karten heraus geholt hat. Großes Danke an meine Familie, meine Liebe, mein Netzwerk, alle, in die ich jemals verliebt war, alle Freund*innen. Love as much as you can.
Archiv
Körper, Krankheit, Kunst
Ein Diskussionsabend organisiert von @ourbodies.at und @feministische.medizin
5.11.2024, 19:00–20:30 Uhr
Depot, Breite Gasse 3
1070 Wien
depot.or.at
Videoaufzeichnung des Abends:
https://www.youtube.com/live/882GOkm7Iqk?si=xYMBtxSVSAbgs-KJ
Um uns über Gesundheit und unsere Körper auszutauschen, gibt es immer noch zu wenige Räume – gerade für Menschen, die von verschiedenen Diskriminierungen betroffen sind. Künstlerische Initiativen finden neue, kreative Wege, das Gesundheitssystem kritisch zu betrachten: Sie klären über Symptome und Krankheiten auf, die von Ärzt*innen nicht ernst genommen werden. Damit leisten auch Künstler*innen einen Beitrag zur Gesundheitskommunikation – zur Bewusstseinsbildung rund um psychische Krankheiten, ME/CFS oder Endometriose. Our Bodies stellt Künstler*innen und Projekte vor: Warum braucht es eine neue feministische Gesundheitsbewegung?
Das andere Leben
Performance von Matthias Mollner
31.10., 1.11. und 2.11.2024, 19:30 Uhr
ARTIST AT RESORT | TERM 24
Tanz*Hotel | Resort 1020 Studios in der Zirkusgasse 35, 1020 Wien
In seiner Performance thematisiert Matthias Mollner die Lebensrealität chronisch schwer kranker Menschen, die in der Gesellschaft häufig unsichtbar sind oder unsichtbar gemacht werden. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen – seine Partnerin leidet an der Multisystemerkrankung ME/CFS in einer schweren Form – entwickelt Mollner eine Arbeit, die in die existenzielle Dimension des Themas eintaucht. Dabei zeigen sich die Schattenseiten des Lebens wie Leid, Isolation und Sterben ebenso wie die Kraft, Träume und Hoffnungen von Betroffenen und ihren Angehörigen.
Foto: Hanna Fasching
Fachkonferenz „Gesundheit ohne Barrieren“
17.10.2024
ÖGB Catamaran
Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
Konferenz des Österreichischen Behindertenrats zum Thema „Gesundheit ohne Barrieren“.
Mit einem Ausstellungsstand des Black Ferk Studios.
Parallel Vienna 2024
Kunstmesse
11.9. — 15.9.2024
Otto-Wagner-Areal
Pavillon 16
Baumgartner Höhe 1
1140 Wien
Im Rahmen der Parallel Kunstmesse zeigen wir Arbeiten von fünf Künstler*innen, die sich mit den Schattenseiten menschlicher Existenz auseinandersetzen und Tabuthemen wie Krankheit und Tod ansprechen. Zwei dieser Künstler*innen sind selbst von Multisystemerkrankungen wie ME/CFS betroffen und arbeiten mit teilweise starken körperlichen Einschränkungen, z.B. Bettlägerigkeit oder starken neurologischen Symptomen.
Weitere Informationen zu unseren Beiträgen finden sich auf der Website der Parallel. Dort besteht auch die Möglichkeit die ausgestellten Kunstwerke direkt online zu erwerben.
30 % der Einnahmen werden an ME/CFS-Forschungsorganisationen oder NGOs gespendet.
Künstler*innen:
Hazel Hughes
Ernst Miesgang
Matthias Mollner
Judith Schoßböck
Nikolina Žunec
Abbildungen von links nach rechts:
Judith Schoßböck — Goth Moth, Nikolina Žunec — Wunde II, Matthias Mollner — Porträt mit Käfig und Frischluft, Ernst Miesgang — Rotting Christ, Hazel Hughes — Switch
Art Lovers for ME/CFS
Benefizversteigerung, anlässlich des severe ME Tags am 8. August
4.8. — 9.8.2024
Alle Auktionen finden sich auf
https://www.instagram.com/judyintheskynet/
Schmerzporträts
Ausstellung
18.2. — 29.3.2024
Lutherische Stadtkirche
Dorotheergasse 18
1010 Wien
Termine:
Ausstellung: 18.2. — 29.3.2024, täglich von 9–18 Uhr geöffnet
Matinee: 18.2.2024, 11:30 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst
Workshop und Lesung: 9.3.2024, 13–17:30 und 18 Uhr, Raum der Begegnung
Während der Passionszeit wird die „Schmerzporträt“-Serie („Pain Portraits“) des Künstlers Matthias Mollner in der Lutherischen Stadtkirche in Wien ausgestellt.
Mollner setzt sich in diesem Bildzyklus mit der schweren Multisystemerkrankung seiner Partnerin Judith Schoßböck auseinander. Weitere Programmpunkte sind ein Workshop sowie eine Lesung, in denen Passion und Leiden auf besondere Weise reflektiert werden und koexistieren dürfen.
Viele Menschen mit ME/CFS, aber auch anderen schmerzhaften Krankheiten berichten neben der medizinischen auch von einer humanitären und spirituellen Krise bzw. Herausforderung ihrer Situation, für die unserer Gesellschaft häufig die Sprache fehlt. Die fehlende Anerkennung, eine Überforderung mit dem Leiden anderer sowie der oft schwer fassbare Zustand von Betroffenen führen häufig dazu, dass das Leiden beschönigt, ausgeblendet oder rationalisiert wird. Gegen diese Tendenzen stellt sich ein Ausstellungsprojekt, das dazu einlädt, genauer hinzusehen und Verständnis zu schaffen.
Matthias Mollner: Widerständiges Fräsen
Das Ausgangsmaterial für die „Schmerzporträts“ sind Fotos, die ich 2021/22 in mehreren Etappen von meiner bettlägerigen Partnerin gemacht habe. Es war mir wichtig, die Situation zu dokumentieren und im Besonderen auch diese Ambivalenz in der Wahrnehmung zu zeigen, die bei ME/CFS Betroffenen häufig vorkommt. Wer nicht an irgendwelche technischen Geräte angeschlossen ist, Verbände, Prothesen oder sonstiges medizinisches Material am Körper trägt und nicht im weißen Krankenhaus- oder Pflegebett liegt, kann ja nicht so schwer krank sein, oder? Diese falsche Wahrnehmung von Krankheit wollte ich untersuchen und in Bildern verarbeiten.
2022 entstand die 9‑teilige „Schmerzporträt“-Serie, in der ich das Dokumentarische meiner Fotografien in einen gedanklichen und physischen Raum hinaus erweitert habe. Die Bilder sind Foto, Malerei und Objekt, sie sind zugleich flach und dreidimensional. Die aus Spanplatten gefrästen und geschnittenen „Wurmlöcher“ brechen durch eine glatte Oberfläche. Sie winden sich hin und her und stehen als körperlich-räumliche Dissonanz im Kontrast zu den Abbildungen. In einige der Bilder habe ich außerdem Löcher geschnitten, die Teile der Motive verschlucken.
Die Fräsarbeit ist ein staubiger und langsamer Prozess, der scharfes Werkzeug und eine präzise Hand erfordert. Bei dieser Tätigkeit kämpfe ich gegen die Widerständigkeit des Materials an und arbeite mich Schicht für Schicht in die Tiefe vor. Am Ende werden diese Furchen beinahe lebendig und treten aus dem Bild heraus.
Judith Schoßböck: Passionsblumen-Gedanken
Die drei aufrecht stehenden Narben der Passionsblume werden auch als Nägel gedeutet, mit denen Jesus an das Kreuz geschlagen wurde. Extrakte dieser Blume nehme ich u.a. als Medikament ein. Sie helfen mir (leider nur sehr minimal) bei neurologisch bedingten Ausnahmezuständen.
Manche mit ME/CFS verbundenen Erlebnisse werden in meinem Bekanntenkreis gelegentlich als eine Art spirituelle Erfahrung beschrieben. Insbesondere der extreme Zustand, bei dem man im schweren Stadium oder „Crash“ sogar zu schwach sein kann, um dem Leiden selbst Ausdruck zu verleihen, und die dabei empfundene Todesnähe, verlangen manchmal nach einer philosophischen oder religiösen Orientierung.
Mit Blick auf meine eigene Krankheitsgeschichte habe ich mehrere solche Nahtod-Erfahrungen hinter mir, und manche davon regelmäßig vor mir. In meinem Gehirn fühlt sich das dann so an, als wäre ein Bereich entzündet oder aktiviert, der für Schmerzen zuständig ist, und manchmal, als verließe mein Geist meinen Körper. In dieser extremen Verletzlichkeit, einer „out-of-body“-Erfahrung, erscheinen normale Empfindungen und Verbindungen plötzlich als Teil des Unmöglichen, und unsere Sprache versagt. Der Schmerz ist dann allgegenwärtig, und gelegentlich auch universell.
Ich kann nur aus meiner Perspektive sprechen, aber eigentlich sollten in dieser Kirche zehntausende Porträts von verschiedenen Betroffenen hängen. Dass wir vor diesen Menschen dann gewissermaßen in Ehrfurcht niederknien würden, erschiene mir nicht seltsam, sondern angemessen: ein Korrektur-Mechanismus zur üblichen „Behandlung“ der Gesellschaft oder Behörden, bei der das Persönliche schnell politisch wird. Denn Menschen mit ME/CFS, so friedlich oder schlafend sie aussehen mögen auf manchen Bildern (Achtung: der Schein trügt), gehören angesichts ihres großen Leidens zu den Stärksten, aber Unsichtbarsten der Welt.
Den Schmerz zeichnen
Leitung: Matthias Mollner
Termin und Ort: 9.3.2024, 13–17:30 Uhr, Lutherische Stadtkirche Wien, Raum der Begegnung (neben der Kirche)
Anmeldung über das Kontaktformular oder per Mail: info@blackferkstudio.com
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Bei Bedarf kann der Einstieg auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
In diesem performativen Workshop werden die Teilnehmer*innen gemeinsam mit dem Künstler Bilder zum Thema gestalten, wobei sowohl von Menschen als auch von KI erstelltes Bildmaterial zum Einsatz kommen kann.
Die Ergebnisse des Workshops werden gesammelt und in einem künstlerischen Prozess von Mollner zu Collagenbildern weiterentwickelt. Die Wahrnehmung von Betroffenen, Angehörigen oder Allys sowie die Sicht von Außenstehenden finden dabei im gemeinsamen Arbeiten zusammen.
Hinweise:
- Es ist keine Erfahrung mit Kunst, der Krankheit ME/CFS oder KI-Programmen notwendig, gerne können aber eigene Arbeiten mitgebracht werden.
- Zeichen- und Malutensilien und Papier sind vor Ort vorhanden. Es kann auch eigenes Material verwendet werden.
- Im Raum sind Luftreiniger aufgestellt.
- FFP2-Masken: Da manche unserer Mitwirkenden eine schwere neuroimmunologische Erkrankung haben oder zu vulnerablen Gruppen zählen, liegen im Raum gratis Masken auf.
Liebe Silja. Meine Schwester, eine unerforschte Krankheit und ein Tod, der das Leben ehrt.
Termin und Ort: 9.3.2024, 18 Uhr, Lutherische Stadtkirche Wien, Raum der Begegnung (neben der Kirche)
Birte Viermann porträtiert in ihrem Buch und weiteren Texten ihre schwer an ME/CFS erkrankte Schwester aus Sicht einer nahen Angehörigen. Mit viel Liebe und Offenheit, aber auch radikaler Ehrlichkeit und Sanftheit behandelt der Text die Entscheidung zu einer Freitodbegleitung, die Erfahrungen und Gefühle als Pflegerin und Angehörige, aber auch das „Netz an Liebe“, das Silja nach ihrem Tod hinterlassen hat.
Ein Porträt von ganz besonderen Menschen, das sich nicht nur um ME/CFS dreht, sondern vieles offen anspricht, worüber es sich lohnt nachzudenken und nachzuspüren.
Hinweis:
- Im Raum sind Luftreiniger aufgestellt.
- FFP2-Masken: Da manche unserer Besucher*innen eine schwere neuroimmunologische Erkrankung haben oder zu vulnerablen Gruppen zählen, liegen im Raum gratis Masken auf.
Die WE&ME Foundation wurde 2020 von der Familie Ströck gegründet und hat ihren Sitz in Wien, wo die Familie für ihre „Ströck“-Bäckereien bekannt ist, die seit Generationen mit ihren Backwaren begeistern.
Der Weg der Familie Ströck wurde durch ME/CFS tiefgreifend beeinflusst und hat das Wesen und den Zweck der WE&ME Stiftung mit unerschütterlicher Entschlossenheit geformt. Zwei Brüder der Familie, Christoph und Philipp Ströck, leiden beide an ME/CFS.
Im Laufe der Jahre wurde der Familie Ströck zunehmend bewusst, wie gravierend die Mängel im Bereich der sozialen Sicherheit und der Unterstützung für Millionen von ME/CFS-Betroffenen sind. Die meisten Patient*innen sind auf sich allein gestellt, wenn es um die Diagnose und die notwendige Unterstützung geht. Eine Situation, die häufig zu einer irreversiblen Verschlechterung des Gesundheitszustands der Patient*innen führt. In vielen Fällen sind sie nicht in der Lage an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren oder überhaupt am sozialen Leben teilzunehmen, was zu einem Mangel an sozialer Unterstützung führt. Die zusätzliche Belastung für die Patient*innen und ihre Angehörigen durch diese grausame Krankheit ist inakzeptabel.
Die WE&ME Foundation engagiert sich für die Finanzierung bahnbrechender Forschungsarbeiten, die die Komplexität von ME/CFS aufdecken und wirksame Behandlungen und Heilung ermöglichen sollen.
Link: WE&ME Foundation
Beim Kauf eines Bildes aus der „Schmerzporträt“-Serie werden 30% des Erlöses an die ME/CFS-Forschungsprojekte der WE&ME Foundation gespendet.
Anfragen zu den Kunstwerken bitte über das Kontaktformular oder per Mail an: info@blackferkstudio.com
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, direkt an die WE&ME Foundation zu spenden: www.weandmecfs.org
Projektidee:
Sabine Hermisson
Konzept:
Black Ferk Studio (Matthias Mollner, Judith Schoßböck)
Organisation:
Marie-Therese Burka, WE&ME Foundation
Sabine Hermisson
Johannes Modeß, Lutherische Stadtkirche Wien
Black Ferk Studio (Matthias Mollner, Judith Schoßböck)
Unterstützung und Förderung:
WE&ME Foundation
Lutherische Stadtkirche Wien
Symposium CRASH! auf Youtube
Symposium CRASH!
18.08.2023, ab 18:30 Uhr
Künstlerhaus Wien, Factory
Bösendorferstraße 10,
1010 Wien
Moderation:
Univ.-Prof. Dr. Joachim Hermisson und Matthias Mollner
Ab 18:30 Uhr
Einlass
19:00 – 19:15 Uhr
Begrüßung
Vorstellung der Projektpartner*innen:
Österreichische Gesellschaft für ME/CFS,
WE&ME Stiftung (vormals TEMPI-Stiftung)
19:15 – 19:30 Uhr
Lesung Barbara Kaufmann:
Die Verdächtigen
19:30 – 19:50 Uhr
Vortrag Dr. Martin Komenda-Lett:
Jenseits von bekannten Strukturen: ME/CFS als Herausforderung für die ärztliche Tätigkeit
danach Fragen und Diskussion
20:00 – 20:20 Uhr
Vortrag Dr. Jennifer Blauensteiner:
microRNAs der Blutgefäße in ME/CFS
danach Fragen und Diskussion
20:30 – 20:45 Uhr
Pause
20:45 – 21:05 Uhr
Vortrag Andrea Strohriegl:
Was kann man als Community bewegen?
danach Fragen und Diskussion
21:15 – 21:35 Uhr
Vortrag DDr. Markus Gole:
Erschöpfung und psychische Erkrankungen: differentialdiagnostische Wege zu ME/CFS
danach Fragen und Diskussion
21:45 – 22:00 Uhr
Performance Matthias Mollner:
Stop and Go
Weitere Informationen:
- Gratis Eintritt beim Symposium
- Keine Anmeldung erforderlich
- Barrierefreier Zugang
- Eingang über die Bösendorferstraße 10 (die Rückseite des Künstlerhauses)
- Schutzmasken: Da viele unserer Mitwirkenden und Besucher*innen eine schwere neuroimmunologische Erkrankung haben oder zu vulnerablen Gruppen zählen, liegen im Ausstellungsraum gratis Masken auf.
CRASH!
Ausstellung
Künstlerhaus Wien, Factory
11. — 27.8.2023
Eröffnung: 10.8.2023, 19:00 Uhr
Kuratiert von BLACK FERK STUDIO
Arbeiten von
Christina Baltais, Broken Battery, Ruth Braham, Martine Brandt, Whitney Dafoe, Sibylle Dahrendorf, Faraz Fallahi, Franziska Hannig, Mila und Sabine Hermisson, Hazel Hughes, Sunniva Innstrand, Noli Kat, Matthias Mollner, Renate Mowlam, Martin Keogh aka The Missing Neighbor, Kristine Cornelia Paulsen, Anna Parker, Judith Schoßböck, Ilse Sjouke, James Strazza, Olivia, Anil van der Zee
ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) heißt das Monster, gegen das so viele betroffene Menschen und ihre Angehörigen in Österreich und weltweit kämpfen. Eine schwere und keineswegs seltene Multisystemerkrankung, für die es bis heute weder eine kausale Therapie noch eine allgemein zugängliche Behandlung gibt. Infolge der Covid-19-Pandemie und durch die Millionen von Post- bzw. Long-Covid-Betroffenen ist diese oft verkannte und vom Gesellschafts- und Gesundheitssystem verharmloste Krankheit ein Stück mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.
„Diese Ausstellung in diesem Terror überhaupt zu versuchen, ist kompletter Wahnsinn“ – das war einer der Gedanken, die Judith Schoßböck und Matthias Mollner durch den Kopf gingen, als sie im Herbst 2021 beschlossen, ihren persönlichen Schicksalsschlag in die Kunst zu übersetzen – als Verarbeitung des Erlebten und als intimer Einblick in eine stille und unsichtbare Welt, in der „Millionen vermisste Menschen“ (#MillionsMissing) ihre wenigen Energiereserven für das tägliche (Über-)Leben und mehr Anerkennung mobilisieren. Eine Krankheit, die dem vorherrschenden Motivations- und Leistungsdenken diametral entgegensteht, da sie Aktivität und Anstrengung mit einer Zustandsverschlechterung bestraft.
Mollner und Schoßböck (alias Black Ferk Studio) sowie weitere betroffene Künstler*innen und Kreative reflektieren in dieser Ausstellung die mit ME/CFS verbundene Lebensrealität. Kunst zu schaffen, erhält in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung, da sie für Betroffene auch eine riskante, mit körperlichen Folgen verbundene Betätigung ist. Die meist vorhandene extreme Reizempfindlichkeit macht jede Aktivität oder Teilnahme an einer Gemeinschaft zu einer besonderen Herausforderung.
In der Schau verbinden sich künstlerische Perspektiven und weiterführendes Wissen zu einem thematischen Bogen: vom persönlichen Blick der Betroffenen zum gesellschaftlichen Standpunkt, von der Machtlosigkeit zum aktivistischen Kampf, von der Isolation des Individuums zur Sicht als Gemeinschaft, vom emotionalen Erleben im Dauerkrisenmodus zu wissenschaftlichen Fakten. Die Ausstellung erzählt Geschichten von der „Nachtseite des Lebens“ (wie Susan Sontag Krankheit als Metapher umschrieb), gibt Einblicke in deren Bewältigung, und stemmt sich mit Offenheit und schwarzbuntem Humor gegen das Leid und das Vergessen.
Symposium: 18.08.2023, 19:00 Uhr
Vortragende:
Dr. Jennifer Blauensteiner. ME/CFS Forschung, FH Joanneum, Graz. DDr. Markus Gole. Psychologe und Philosoph, Linz. Barbara Kaufmann. Filmemacherin und Autorin, Wien. Dr. Martin Komenda-Lett. Neurologe und ME/CFS Experte, Wien. Andrea Strohriegl. Community und Aktivismus, Wien
Live-Performance von Matthias Mollner
Projektpartnerinnen und Unterstützung:
Österreichische Gesellschaft für ME/CFS
WE&ME Foundation (vormals TEMPI-Stiftung)
Can anybody hear me?
Gruppenausstellung im ip. forum
U4 Center, Stiege B, 2. Obergeschoß
Schönbrunner Straße 218–220
1120 Wien
Eröffnung: Donnerstag, 13. Oktober 2022
Ausstellungsdauer: 13. Oktober bis 15. Dezember 2022
Kurator*innen: PJ Maguire und Gabriele Baumgartner
In den letzten Jahren war es für alle schwierig die sozialen Kontakte so zu leben, wie wir es bisher gewohnt waren und es wird auch die Zukunft Herausforderungen mit sich bringen. Auch Künstlerinnen und Künstler mussten sich verändern um gehört oder gesehen zu werden und sich den Betrachtenden mitteilen zu können. Kunst ist meist ein Sprachrohr um Themen, die einen Menschen in jeglicher Art und Weise bewegen, zu kommunizieren. Wir fragen in dieser Ausstellung nach den Möglichkeiten, die sich Künstlerinnen und Künstler geschaffen haben, um „gehört“ zu werden und wie andere in ihrem bisherigen künstlerischen Schaffen den Weg der Kommunikation beschritten sind.
Kongress der Wissenden
9. und 10. September 2022
Freiraum unter dem Lentos Kunstmuseum
Doktor-Ernst-Koref-Promenade 1
4020 Linz
„A burning stone. Why you need to know about ME/CFS“
Das Black Ferk Studio freut sich, mit zwei Installationen und einer Lecture Performance beim „Kongress der Wissenden“ in Linz dabei zu sein. Teilnehmen können alle interessierten Menschen. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten: https://kdw.institute
Am 9. und 10. September findet in Linz unter dem Lentos Kunstmuseum der „Kongress der Wissenden“ statt. Wissende aus ganz Europa strömen an diesen magischen Ort, um hier geheimes, spezielles, besonderes Wissen auszutauschen und zu teilen. An beiden Tagen finden publikumsoffene Veranstaltungen, Debatten und Darbietungen statt. Die Freifläche unter dem Lentos wird zur „demokratischen Wissenszone“ im öffentlichen Raum. Hier treffen sich Menschen zum Wissensaustausch deren Expertise und Erfahrung für andere wertvoll ist: Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Performer*innen, Forscher*innen sowie Expert*innen auf anderen, speziellen Gebieten: Etwa armutsbetroffene Personen, Menschen mit Diskriminierungserfahrungen, gesellschaftlich benachteiligte Personen, Menschen, deren spezielles Wissen wenig Öffentlichkeit erreicht. In Vorträgen und Publikumsdiskussionen werden aktuelle Diskurse behandelt. Zudem besteht die Möglichkeit, sich in Workshops und interaktiven Formaten spielerisch einen Zugang zu komplexen Inhalten zu erarbeiten.