Das Black Ferk Manifest
Das Black Ferk Studio spricht gesellschaftliche Verwerfungen, blinde Flecken und Tabus an und versucht insbesondere marginalisierten Gruppen eine Stimme zu geben. Es setzt sich für die Sichtbarmachung und Anerkennung von chronisch kranken und neurodiversen Menschen ein, die von der Gesellschaft zu „Anderen“ gemacht werden.
Die künstlerische Arbeit des Black Ferk Studios beleuchtet die Schattenseiten menschlicher Existenz und legt offen, was gern versteckt, ignoriert oder geleugnet wird.
Der Ablehnung und Bagatellisierung von vernachlässigten chronischen Krankheiten begegnet das Studio mit einer Re-Dramatisierung und Offenlegung der ungeschönten Realität. Hierbei setzt es einen besonderen Schwerpunkt auf schwere multisystemische und/oder komplexe Erkrankungen.
Im Black Ferk Studio begegnen sich Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Das Studio möchte ein Ort des Austauschs zwischen Kunstschaffenden, Forschenden, chronisch Kranken, Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten, Kunstinteressierten, Mäzen*innen und „Anderen“ sein. In diesem Sinne ist es Diskurs- und Komfortzone, weil es sowohl provozieren als auch sensibilisieren kann.
Das Black Ferk Studio beschäftigt sich auch mit möglichen Lösungen zu (globalen und individuellen) Krisensituationen, beispielsweise die Stärke von Gemeinschaften und damit verbundenen Aktivismus.
Das Black Ferk Studio ist forschungs- und faktenfreundlich und stellt sich gegen Verschwörungstheorien und Wissenschaftsfeindlichkeit.
Gerade weil es ernste und existenzielle Themen behandelt, ist das Black Ferk Studio kein dunkler Ort – im Gegenteil. Schwarzer Humor und das Absurde sind sowohl Methode als auch Waffe im Kampf gegen das Unsägliche und den Wahnsinn.
Das Black Ferk Studio stellt sich vehement gegen Formen der toxischen Positivität und problematisiert das vorherrschende Motivations- und Leistungsdogma (Gesund bleiben durch harte Arbeit an sich selbst). Es kritisiert die Philosophie, dass Krankheit und Behinderung durch eigene Anstrengung immer vermeidbar sind oder auf Schuld und Versagen des*der Einzelnen basieren. Das Black Ferk Studio erkennt dessen Unvorhersehbarkeit an: Es kann jede*n treffen, niemand ist unbesiegbar.
Der biologische Körper und seine Beziehung zum Raum bilden den Ausgangspunkt der künstlerischen Werke. Dabei werden persönliche und kollektive Lebenssituationen und Traumata sichtbar gemacht.
Das Studio arbeitet mit multimedialen Darstellungsformen: Objekte, Zeichnungen, Bilder, Fotografien, Videos, Performances. Die Methoden des Black Ferk Studios sind transdisziplinär und fokussieren unter anderem auf einer Dokumentation menschlicher Abgründe sowie deren Bewältigung.